Gut Pronstorf – Eine Welt für sich
Am südwestlichen Rand der wunderschönen Holsteinischen Schweiz angrenzend an den Wardersee liegt das kaum 100 Seelen zählende Dorf Pronstorf. Seinen idyllischen Charakter prägen das adlige Lehnsgut aus dem 14. Jh. und die spät-romanische Vicelin-Feldsteinkirche, erstmalig erwähnt im Jahre 1198 von Papst Innocenz III.
Herz und Prunkstück des Gutes ist das aus dem Jahre 1728 stammende Herrenhaus. Es gilt als eines der bedeutendsten Werke der Barockarchitektur in Holstein. Das Herrenhaus, der Gutshof und der Landschaftspark des Anwesens liegen direkt am Wardersee.
Dem Herrenhaus zur Seite gestellt ist das spätbarocke Kavaliershaus aus dem Jahre 1789. Als weitere Bauten sind verschiedene Wirtschaftsgebäude zu nennen, von denen das größte das Torhaus von 1914 ist. Es ist eines der größten Torhäuser Schleswig-Holsteins, in seiner Grundfläche und seinem Volumen übertrifft es das Herrenhaus mehrfach. Nachdem das Gebäude viele Jahre lang vor allem als Getreidespeicher diente, wurde es seit 2008 saniert und seiner jetzige Nutzung als Hotel zugeführt. Dabei wurden frühere Dachgauben rekonstruiert und störende Einbauten des 20. Jahrhunderts entfernt.
Feldsteinkirche
Herrenhaus Pronstorf
Kavaliershaus
Das Gut steht heute auf verschiedenen wirtschaftlichen Säulen. Wie eh und je ist jedoch das tragende Fundament die Land- und Forstwirtschaft. 650 Hektar werden landwirtschaftlich für den Anbau von Winterraps, Wintergerste und Winterweizen genutzt. Die rationalisierten Arbeiten werden vom Verwalter und zwei Landarbeitern durchgeführt. Aushilfen in den Sommermonaten unterstützen das Einbringen der Ernte und die Bearbeitung und Neubestellung der Flächen. Auch Lohnunternehmen kommen mit ihren teils gewaltigen Spezialmaschinen zum Einsatz.
Die Forsten mit 365 Hektar sind geprägt durch die Buchenwälder. Ihre Bewirtschaftung erfolgt naturnah in Eigenregie. Der Einschlag wird jedoch mit Hilfe von Lohnunternehmen durchgeführt.
Torhaus
Kutschstall Außenansicht
Kuhstall Außenansicht
Einige tierische Freunde wie Ponystute Santana, viele kleine Streicheltiere und fleissige Hühner lassen noch die Artenvielfalt der Vergangenheit erahnen. Hahn Heinrich sorgt am frühen Morgen für den Weckdienst, wenn die Sonne aufgeht und er seine Hennen ausführt.
Von Hamburg aus fahren Reisende ca. 50 Minuten zum Gut. Nach Scharbeutz/Ostsee sind es 30 Minuten. Die Anreise erfolgt mit dem Auto oder per Bahn.
Heute versuchen wir die Tradition und Guts-Geschichte mit modernem Zeitgeist zu vereinen. Verschiedene Konzepte verschmelzen unter einem Dach.